Stadtwappen
von Ohrdruf
Siegel der Familie Bach
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Auf den Spuren von Johann Sebastian Bach
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Johann Sebastian Bachs Geburtstag am 21. März 1685 fällt damit auf einen Samstag. Er ist das jüngste Kind des Stadtpfeifers (Hoftrompeters) Johann Ambrosius und seiner Frau Maria Elisabeth Bach (geborene Lämmerhirt). Er ist ein Nachkömmling, seine Mutter ist bereits 41 Jahre alt, als er geboren wird. Zwei Tage später wird er in der Eisenacher Hauptkirche St. Georg getauft. Das Taufpatenamt übernehmen der Leiter der Stadtmusik in Gotha, Sebastian Nagel und der Forstbedienstete Georg Koch aus Eisenach.
Am 28. Juli 1750 stirbt Johann Sebastian Bach 65jährig in Leipzig.
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Bach und Ohrdruf
1695 stirbt Johann Ambrosius, der Vater von Johann Sebastian Bach mit 49 Jahren. So ist er mit neun Jahren Vollwaise. Johann Sebastian Bachs Stiefmutter kann nach dem Tod des Vaters alleine nicht für die Kinder sorgen. Der älteste Bruder Johann Christoph nimmt daher die beiden Jüngsten Johann Jacob und Johann Sebastian zu sich nach Ohrdruf. und wohnte schräg gegenüber des Einganges zum Ferienhaus, in der Vollrathstraße 5. Johann Christoph Bach ist seit 1690 Organist an der Ohdrufer Hauptkirche Michaeliskirche und steht bereits als Musiker und Persönlichkeit in hohem Ansehen. Er wird als ausgeglichener Mensch charakterisiert, der seine Kinder streng, aber freundlich erzieht. 1686 erhielt Johann Christoph Unterricht bei keinem geringeren als Johann Pachelbel, der schon zur damaligen Zeit ein bedeutender und erfahrener Organist ist. Diese Erfahrung gibt er an seine Kinder und jüngeren Brüder weiter. Alle fünf Söhne werden fähige Musiker - seine Nachkommen werden über 100 Jahre lang das Organisten-Amt an der Michaeliskirche innehaben oder als Kantoren an der Lateinschule unterrichten. Johann Sebastian besucht die Schule fünf Jahre lang, von 1696 bis 1700, absolviert hier die Tertia, Sekunda und Prima und lernt fleißig Latein, Griechisch, Religion und Musik. Bereits im ersten Jahr ist er Klassenbester, mit 14 Jahren kann er es mit dem Wissen seiner 15- bis 17-jährigen Mitschüler aufnehmen. Die Lebensumstände sind alles andere als komfortabel. Die Wohnung Johann Christophs ist eng, dessen Einkommen gering. Johann Sebastian wird - wie schon in Eisenach - in den Kurrendechor aufgenommen, der begabten Schülern aus ärmlichen Verhältnissen offensteht, und ihm ein wenig Zubrot einbringt. Im Jahr 1700 wird Johann Sebastian Bach 15 Jahre alt, ein Alter, in dem man zur damaligen Zeit auf eigenen Beinen stehen sollte. Johann Sebastian hat als zweitbester Schüler seiner Klasse erfolgreich die Primarreife absolviert und die Aussicht noch länger in Ohrdruf zu bleiben, ist nicht wirklich attraktiv. Da sein Bruder Nachwuchs erwartet, verlässt Johann Sebastian Ohrdruf und geht nach Lüneburg an das Michaeliskloster.
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Eisenach
Das Bachhaus in Eisenach ist das weltweit erste und damit zugleich älteste Museum, welches dem großen deutschen Komponisten des Barock, Johann Sebastian Bach gewidmet wurde. Im Jahr 1906 erwarb die Neue Bachgesellschaft das Gebäude als mutmaßliches Geburtshaus Johann Sebastian Bachs. Seit 1907 dient das über sechshundert Jahre alte Fachwerkhaus am Eisenacher Frauenplan als Ort der klingenden Musik. Es gehört zu den meistbesuchten Musiker-Museen Deutschlands. Seit dem 17. Mai 2007, anlässlich des Jubiläums "100 Jahre Bachhaus" , sind der renovierte Altbau und der Erweiterungskörper ganz neu eröffnet. Mit seiner bis zu Türbeschlägen und Schlössern originalen Einrichtung aus dem 17. Jahrhundert zeigt das Bachhaus einen authentischen Ort der Bachzeit.
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Kontrastreich schließt sich nun der Neubau an. Die durchgängig neu gestaltete Dauerausstellung bietet einen Parcours vom Instrumentensaal mit einem Live- Musikvortrag auf historischen Tasteninstrumenten über die Darstellung von Lebensstationen der Familie Bach mit einem Rundpanorama von Eisenach, seltenen Porträts von Johann Sebastian Bach und Exponaten seiner Zeit bis hin zu multimedialen Installationen und individuellen Klangerlebnissen. Über die historisch möblierte Küche und eine gläserne Fuge zwischen den Gebäuden gelangt der Besucher in den modernen Neubau. War der Altbau der Lebenswelt des Barock gewidmet, steht im Neubau die Musik im Mittelpunkt. Der Besucher kann sich verschiedene Einspielungen ein und derselben Kantate (BWV 61) vergleichend zu Gehör bringen sowie den Werdegang eines im Original ausgestellten Bach-Autographs von 1726 bis in den Notendruck verfolgt. Im Zentrum des Neubaus steht das "Begehbare Musikstück" , ein eiförmiger Projektionsraum, in welchem der Besucher über eine 180-Grad-Leinwand in die Aufführung dreier Werke Bachs entführt wird. Zu den Räumlichkeiten gehören ebenso ein großzügiges Foyer mit einem aktuellen Bachporträt von Johannes Heisig und dem Museumscafé "Café Kantate" sowie Verwaltungs-, Magazin- und Bibliotheksräume.
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Die Sammlung des Bachhauses umfasst mehrere Bach-Autographe, über 400 Musikinstrumente, historischen Hausrat, bibliophile Kostbarkeiten sowie Schriftdokumente zur Thüringer Musikgeschichte, Film- und Fotodokumente, Gemälde, historische Kupferstiche und mehr als 1500 Tonträger. Als besonders herausragende Sammlungsobjekte gelten unter anderem ein Cembalo aus Thüringen (um 1715), zwei Spinette (J. H. Silbermann, um 1765) und eine Tenorblockflöte von C. Rafi (um 1550) sowie der Erstdruck der "Kunst der Fuge" aus dem Jahr 1751. Weltweit existieren nur fünf Exemplare und nur dieses ist öffentlich zugänglich.
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Zu den festen Programmteilen des Bachhauses Eisenach gehören eine Konzert- und Musikvortragsreihe, Schülerprogramme, Sonderführungen zu unterschiedlichen Themen und buchbare Exklusivkonzerte auf Anfrage. |
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